Die Ankündigung lockte viele Interessierte am 21.11.24 ins Hatler Pfarrheim zum Seniorentreffpunkt „Zämmo ko“.
Vorgetragen in humorvoller Weise von Gustl Gabriel und musikalisch und begleitet von seinem Trio „Gahoka“ wurden Erzählungen über das alte Hatlerdorf und Bilder aus dem Stadtarchiv geteilt.
Ein Thema waren die langen Schulwege für die Buben und Mädchen in getrennten Schulen. Gustl schilderte eindrücklich die Erlebnisse aus vergangenen Zeiten mittels der Einträge aus der zweiten Schulchronik beginnend 1901.
Der erste Teil spiegelte die entbehrungsreichen Zeit beider Weltkriege und dessen Folgen wieder. Erzählungen vom kalten Schulhaus und hungrigen Schulkindern machten die Zuhörenden sehr betroffen, aber mit den alten Volksliedern wie „Kein schöner Land“ verflogen die schweren Gedanken und positive Erinnerungen an die eigene Schulzeit wurden geweckt.
Der zweite Teil der Veranstaltung fokussierte die Zeit nach 1950. Anträge für zwei Gartenschläuche, ein neues Rundfunkgerät und ein Telefon für den Schulleiter mussten bei der Stadt Dornbirn gestellt werden.
Eine stetige Verbesserung des Wohlstands der Familien im Hatlerdorf wurde in der Chronik angeführt.
Fast die Hälfte von den Familien konnte sich 1968 einen Fernsehapparat leisten. Jedoch kam dies mit Klagen über mangelnde Lernbereitschaft und abnehmende Konzentrationsbereitschaft der Kinder einher.
Die Parallelen zur heutigen Technologie-Gesellschaft laden zum Nachdenken ein. Groß war die Freude 1989 als die neu renovierte und erweiterte Volksschule Mittelfeld festlich eingeweiht wurde. Eine der letzten Eintragungen in der Schulchronik von 2001 verzeichnete mit 155 SchülerInnen den niedrigensten SchülerInnenbestand.
Zum ersten Mal wurden acht Klassen von weiblichen Lehrpersonen unterrichtet. Direktor Gustl Gabriel und der Schulwart waren die einzigen männlichen Angestellten an der Schule.
Mit Bildern eines alten Lesebuches aus der 1. Schulstufe, sowie einer Leseprobe schloss Gustl seinen Vortrag ab. Ihm ist es gelungen uns auf eine Zeitreise durch unsere eigene Kindheit mitzunehmen. Den Ausklang machte das gemeinsame Singen humorvoller Schullieder, unter anderem ein alter Schlager von Roy Black. Das Lied „Schön ist es auf der Welt zu sein“ hatten sicher noch einige Mitsingende beim Nachhauseweg im Ohr.
Ein herzliches Dankeschön an alle, die zu diesem wunderschönen Nachmittag ihren Beitrag geleistet haben.
Monika Grabher